Prüfung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA)
Berlin HEMA Cup
Ziel
Sicherstellung, dass alle Teilnehmer*innen vollständige, funktionale und regelkonforme Schutzausrüstung gemäß den Vorgaben des Berlin HEMA Cup tragen.
Grundsätze für Prüfer*innen
- Freundlich, aber konsequent auftreten.
- Keine Ausnahmen zulassen (sollte ein Teilnehmer mit mit nicht nicht-regelkonformer Ausrüstung antreten, droht Disqualifikation).
- Beanstandungen dokumentieren, ggf. zur Nachprüfung vormerken.
- Bei Unsicherheit: Rücksprache mit Sicherheitsbeauftragtem oder Turnierleitung.
Prüfablauf – Schritt für Schritt
1. Sichtprüfung des Gesamtoutfits
- Körper vollständig bedeckt – keine sichtbare Haut an Hals, Armen, Beinen oder Rumpf.
- Kleidung überlappt an allen Übergängen.
- Keine offenen Reißverschlüsse oder ungeschützte Stellen.
- Keine sichtbaren Metallprotektoren (Metallprotektoren, die kein hörbares Metallgeräusch erzeugen können, weil sie z.B. unter der Jacke liegen oder anderweitig vollkommen bedeckt sind, sind ok).
2. Schmuck, Uhren & Piercings
- Keine Schmuckstücke oder Uhren.
- Piercings müssen entfernt oder abgeklebt sein.
3. Fechtjacke
- Empfohlen: Stichfestigkeit 800 N.
- Erlaubt: 350 N.
- Guter Zustand notwendig: keine Risse, ausgefransten Stellen oder Materialermüdung
- Muss Oberkörper von Hals bis über die Hüfte und Arme bis zu den Handgelenken schützen
- Arme anheben lassen, um zu sehen, ob Schutz immer noch alles bedeckt.
- Alle Verschlüsse müssen intakt sein.
4. Halsschutz (Gorget)
- Muss den Kehlkopf sicher abdecken.
- Sitzt eng anliegend, ohne die Atmung zu behindern.
- Keine Risse oder defekte Kunststoff-/Metallteile.
- aus einem harten Material
5. Harter Brustschutz
- Ein harter Brustschutz ist für alle Geschlechter verpflichtend.
- Er muss den gesamten Brustbereich zuverlässig vor direkten Treffern schützen.
- Der Brustschutz darf keine scharfen Kanten oder hervorstehenden Teile aufweisen und muss eng am Körper anliegen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
- Zulässig sind Modelle aus festem Kunststoff oder vergleichbarem Material, sofern sie flächendeckenden Schutz bieten.
6. Fechtmaske
- Muss ohne Overlay vorgezeigt werden.
- Nur sehr leichte Dellen erlaubt – keine verbogenen Streben, Risse oder Rost.
- Stabilitätsprüfung: Prüfer*in wackelt und drückt an der Maske, um zu testen, ob das Gitter die Stirn berühren könnte – bei negativem Ergebnis keine Freigabe.
- Fester Sitz bei Bewegung, Rückhalteband vorhanden.
- Overlay muss anschließend fest und lückenlos aufgesetzt werden.
7. Tiefschutz
- Wird für alle empfohlen.
- Pflicht für Personen mit Penis
- Keine Sichtkontrolle – glaubhafte Bestätigung reicht.
8. Handschuhe
- Müssen Hände und Handgelenke sicher schützen.
- Manschetten müssen den Unterarm vollständig überlappen.
- Keine weichen oder beschädigten Stellen an exponierten Bereichen.
- Ausnahme: Rapier
- Erlaubt sind gepolsterte Handschuhe, die Finger und Handgelenk vor leichten Schlägen schützen.
- Auch Handschuhe aus hartem Material erlaubt, sofern sie effektiven Schutz bieten.
9. Ellenbogenschutz
- Pflicht für alle Disziplinen.
- Muss eng sitzen und darf bei Bewegung nicht verrutschen.
10. Fechthose
- Empfohlen: Stichfestigkeit 800 N.
- Erlaubt: 350 N.
- Guter Zustand notwendig: keine Risse, ausgefransten Stellen oder Materialermüdung
- Muss bis unter das Knie reichen.
- Guter Zustand, keine offenen oder beschädigten Stellen.
- Übergang zur Jacke muss überlappen – keine freie Haut sichtbar.
11. Knie- und Schienbeinschutz
- Pflicht, egal ob separat oder integriert.
- Muss stabil und eng anliegend getragen werden.
- Keine losen Riemen oder brüchigen Teile.
12. Schuhe
- Fest geschlossen, trittsicher, sporttauglich.
- Dürfen keine Spuren auf Hallenboden hinterlassen.
- Keine offenen Schuhe.
- Knöchelschutz empfohlen, aber nicht verpflichtend.
13. Unterarm- und Ellbogenschutz
- Ein Schutz aus hartem Material, der Unterarm und Ellbogengelenk an beiden Armen vor Schlägen schützt.
Abschluss der Prüfung
- Freigabe nur bei vollständiger, funktionaler und regelkonformer Ausrüstung.
- Prüfprotokoll ausfüllen: „Bestanden“ oder „Nachbessern erforderlich“.
- Beanstandungen dokumentieren, erneute Prüfung anfordern.
- Fechter*innen mit Mängeln dürfen nicht antreten.